Nein zu Haus 24 als Logistikzentrum

4. März 2010

Am Sonntag, 7. März 2010, stimmen wir im Kanton St. Gallen über den Baukredit in der Höhe von 33 Millionen für die Erweiterung des Haus 24 als Logistikzentrum des Kantonsspital St. Gallen ab. Als Kantonsrat habe ich mich schon im Rat gegen dieses Projekt ausgesprochen. Ich werde aus folgenden Gründen ein überzeugtes NEIN in die Urne legen:
– Die Kosten für die Landspitäler (Wil, Flawil, Wattwil, Grabs, Altstätten und Walenstadt) werden nach der Erstellung viel höher ausfallen als mit einer eigenen Sterilisation.

1. Investitionskosten

Die Zentralisierung hat die Anschaffung zusätzlicher Instrumenten-Sets zur Folge.
Pro Landspital bewegen sich diese Kosten über 1 Million Franken.

2. Betriebskosten

Die Betriebskosten werden für jedes Landspital in Zukunft höher ausfallen. Mit einer eigenen Sterilisation kann das eigene Personal das Material selber reinigen und sterilisieren, und somit ist ein optimaler Personaleinsatz möglich, was tiefere Personalkosten zur Folge hat. Die Landspitäler sind nach der Eröffnung der Zentralsterilisation einem Monopolisten unterworfen, der den Preis in Zukunft diktieren kann.

3. Flexibilität

Durch die Zentralsterilisation ist die Flexibilität in den einzelnen Landspitälern nicht mehr vorhanden, weil sie von der Zentrale in St. Gallen abhängig sein werden. Diese Distanz und die Transportwege werden die Flexibilität negativ beeinflussen.

-Die vielen Sterilguttransporte von der Zentralsterilisation in alle kantonalen Spitäler und wieder zurück sind in der heutigen Zeit aus ökologischer Sicht zu hinterfragen.

-Trotz viel höheren Kosten für die kleinen Spitäler haben die Patienten weder einen Vorteil noch eine Verbesserung zu erwarten. Die Qualitätssicherung ist heute schon gewährleistet, sowohl durch entsprechend ausgebildetes Personal, als auch durch geprüfte (Swissmedic) und validierte Sterilisatoren.

-Privatspitäler (Klinik Stephanshorn, Berit Klinik) aus St. Gallen oder der näheren Umgebung werden nicht auf die Dienstleistung der Zentralsterilisation in St. Gallen zurückgreifen, vielmehr planen sie eigene Sterilisationen. Der grosse Vorteil ist, dass gebrauchte Instrumentarien um ein Vielfaches schneller und trotzdem kompetent und qualitätsgeprüft jederzeit aufbereitet werden können. Dadurch müssen keine grossen Instrumentenlager angelegt werden. Deshalb ist jeweils die Anschaffung von neuen, modernen Instrumentarien (die Entwicklung geht rasant vorwärts) viel billiger. Die Privatspitäler können offenbar besser rechnen und dürfen wichtige Entscheidungen selber treffen.

Die Zentralsterilisation in St. Gallen schwächt die Landspitäler!
Vielen Dank für ein NEIN am 7. März 2010!

Linus Thalmann
SVP-Kantonsrat